In meinem nächsten Leben möchte ich ein Experte sein
In meinem nächsten Leben möchte ich ein Experte sein.
Denn dann kann ich endlich einmal gegen alles sein, ich kann herrlich legitimiert gegen alles sein, was mir nicht koscher vorkommt!
Eine Maske tragen? – die Pappendeckerln? Bringen doch nichts. Und die chinesischen Staubfilter braucht keiner!
Mich testen lassen? – alles Test-Tsunamis! Falsch-positive Unterhaltungsnasenbohrereien! Jetzt auch noch Tests für den Allerwertesten! Das hätte ich Euch gleich sagen können.
Lockdown? – nur Kollateralschäden. Die Ärzte sollen auch mal etwas hackeln und nicht nur jammern, dass wir alles zusperren sollen!
Quarantäne für Gebiete, wo gefährliche Virusvarianten zirkulieren? – Brauchen wir doch nicht. Am Ende laufens doch eh alle vor der Quarantäne davon.
Impfen? – Wo sind die 50-Jahre-Langzeitdaten? Sollen sich mal die anderen stechen lassen, wenn sie es überleben, überlege ich es mir.
In meinem nächsten Leben möchte ich Experte sein, das wäre was!
Ich wäre gegen die Schwerkraft, weil die macht mir eh nur das Aufstehen in der Früh so schwer.
Ich wäre gegen das schlechte Wetter, denn davon bekomme ich nur Depressionen.
Und gegen das Internet sowieso, weil da werden eh nur alle radikalisiert.
Für mich war „Experte“ – das Unwort des Jahres 2020.
2021 wird es meine Lösung für alle Probleme sein.
Denn mein Motto lautet:
Brauchen wir nicht. Schauen wir mal. Die anderen sollen. Ist eh alles wurscht.
Endlich Experte.